Bits und Bytes statt Kohle und Stahl
Beifall im Bus, viele lobende Worte, ein gelungener Vortrag, eine gute Tour. Am Ende besonders schön: Dass aus einer Idee gleichzeitig vielleicht mal eine neue Tour werden wird.
Der Beginn: Freundin Anja Fischer, Geschäftsführerin von TRD, möchte ihren Gästen die Transformationskraft der Stadt präsentieren und nennt einige Beispiele. “Die Stadt ändert sich positiv, und das kann man sehen”, sagt sie. Der Auftrag an die Museumspädagogin. Gemeinsam wird an der Route und den Themen gearbeitet. Natürlich soll den eingeladenen Busunternehmerinnen die Tour im Bus präsentiert werden. Eine gründliche Recherche und ein Quellenstudium sind obligatorisch, erfordern noch mal viel Zeit, sind am Ende auch erfolgreich. Und schon beim ersten Test zeigt sich: Das kann etwas werden.
Das Thema ist deutlich: Kaum eine Stadt in Nordrhein-Westfalen stand vor größeren Herausforderungen: Nach dem Aus der Kohleförderung und dem Verlöschen der letzten Hochöfen für die Produktion von Stahl mussten Lösungen gefunden werden. Mehrere Jahrzehnte später erlebt man die Stadt neu. Wo früher Stahlwerker glühendes Eisen in Stahl umformten, tüfteln heute hochspezialisierte Software-Ingenieure an komplexen Lösungen.
Dabei vergisst die Stadt ihre Vergangenheit nicht. Europas größter Kanalhafen erlebt ebenso einen modernen und behutsamen Wandel wie die alten Gebäude, die künftig die Forschung der Zukunftsthemen beheimaten.
Dortmund ist eine der grünsten Städte des Ruhrgebiets. Grundlage und Ansporn genug, im Jahr 2027 die Internationale Gartenausstellung auszurichten. Und was hat ein geflügeltes Nashorn mit der Forschung und der Zukunft zu tun?
Auf der etwa zweistündigen Tour erleben die Gäste von Anja Fischer diesen Wandel in Dortmund. Historische Stätten stehen auf dem Programm: Die Nordstadt und der Borsigplatz als Wiege des BVB, architektonisch und sehenswert das größte Gründerzeitviertel in Nordrhein-Westfalen, vorbei an modernen Logistikzentren und Forschungseinrichtungen. Hinein in den Hafen, vorbei an der Industriegeschichte und den Veränderungen am Phoenix-See, die Teilnehmerinnen staunen über Kunst, Kultur und die Vielfalt in der Stadt.
Das Besondere bei dieser Tour: Wir können nahezu 100 historische Motive und Karten über die Bildschirme im Bus präsentieren. Das ist wirklich spannend. Die Abbildungen der Geschichte dort, und das Jetzt und die absehbare Zukunft sind aus dem Busfenster zu sehen.
Es hat wirklich großen Spaß gemacht, diese Tour zu entwickeln, gleichwohl zu erleben, dass sie auch ankommt. Wir werden sehen, was daraus wird, denn wir bleiben dran.
Annette Kritzler